Seit einigen Jahren verzeichnen Zoologen einen massiven Rückgang der Artenvielfalt. Im Besonderen betroffen sind Insekten und andere Kleinlebewesen. Insekten sind die Nahrungsgrundlage vieler Vögel und Insektenfresser, sodass auch ihre Bestände unmittelbar gefährdet sind. Erst seit kurzer Zeit ist jedoch bekannt, dass die Urbanisierung entscheidend zu dieser Entwicklung beiträgt. Die Versiegelung von Grünflächen für Gewerbe- und Wohngebiete zerstören die Natur. Es gibt immer weniger Schutzräume für Flora und Fauna. Kontraproduktiv ist außerdem, dass sich immer mehr Menschen für einen Kieselgarten entscheiden. Diese Form des Gartens mag pflegeleicht sein, daneben ist er jedoch lebensfeindlich und kaum ein Vogel oder Insekt verirrt sich in die graue Gesteinswüste. Deshalb wird in den Städten Vogelgesang und Bienensummen immer seltener. Schmetterlinge sieht man im Frühjahr nur noch vereinzelt, genauso steht es auch beispielsweise um den Liebling der Kinder, dem Marienkäfer. Was kann man dagegen tun?
Begrünte Dächer: Umweltschutz und Klimaanlage
Wie erhebend würde eine Stadt aussehen, deren Dächer grün und voller Blüten wären? Sie würden einen Lebensraum für allerlei Tiere bieten. Die Populationen hätten eine Chance, sich zu erholen, und die Stadtbewohner würden selbst gewinnen, denn die Grünanlagen tragen zur Kühlung und Schalldämpfung bei.
Jüngst hat sich ein interdisziplinärer Zusammenschluss aus Biologen, Architekten und Bauunternehmern formiert, der genau das in die Wirklichkeit umsetzen möchte. Es gibt sogar Projekte, die auf den Dächern neuer Wohnkomplexe ganze Gemüsebeete realisieren wollen. Diese Form der optimalen Flächennutzung hätte einen enormen Vorteil für die Umwelt. Eine solidarische Landwirtschaft auf Gebäudedächern würde landwirtschaftliche Flächen einsparen und die Menschen zudem zusammenbringen.
Ein wichtiges Ziel der Kommunalpolitik sollte es außerdem sein, die Menschen dazu zu bewegen, bunte und tierfreundliche Gärten anzulegen. So könnte es für Menschen mit naturnahen Gärten eine Steuererleichterung geben. Bauunternehmen der Zukunft sollten sich an diese Entwicklungen anpassen, um selbst einen Beitrag für einen lebenswerten Planeten zu leisten, auf dem die kommenden Generationen gerne leben. Dieser Beitrag ist nicht zu vernachlässigen, denn er spielt für den Erhalt unserer Ökosysteme eine große Rolle.